Aus den Ferien zurück

Soeben sind wir aus den Ferien heimgekehrt. Wir waren in Frankreich – also dort, wo nach einem geflügelten Bonmot Gott selber wohnt und sich an den schönen Seiten des Lebens erfreut. Da wir mit Kind und Kegel reisten, war der Kofferraum gut gefüllt. Dazu gehörten nicht nur Badehosen und Zahnbürste, sondern auch die eine oder andere Alltagssorge.

Unterwegs machten wir dann eine schöne Erfahrung: je weiter wir von Zuhause weg waren, desto leichter wurde auch das seelische Gepäck. Als wir bei Sonnenaufgang am Atlantik entlang spazierten, waren da nur noch Himmel, Licht und Weite.

Ja, Ferien schaffen Abstand – äusserlich und innerlich. Aber was, wenn der Urlaub vorbei ist und die Sorgen wieder zurück? Ein Rezept gibt es nicht, aber doch einen Hinweis: Religion und Glauben können wie Ferien wirken. Wenn mich etwas drückt und belastet, dann bete ich. Die Welt wird dann nicht anders, aber sie fühlt sich anders an. Ich gehe auf Abstand und sehe sie mit den Augen Gottes: so viel Himmel, Licht und Weite!

Pfarrer Markus Perrenoud