Use it or lose it!
Im Männerpalaver ging es neulich um das Thema Demenz. Unser Gast war Professor Andreas Monsch, der die renommierte Memory-Clinic in Basel aufgebaut hat. Er erzählte von seiner Arbeit und sprach auch über Prävention. Sein Mantra lautete: Use it or lose it – auf gut Deutsch: brauch es oder verlier es. Unser Hirn funktioniert wie ein Muskel: wenn wir viel „hirnen“ – also z.B. Lesen, Rummikub spielen oder soziale Kontakte pflegen – , dann bleibt es in Form. Selbst im hohen Alter können sich neue Nervenverbindungen bilden. Wenn wir uns dagegen denkfaul geben, dann ist das auch für unser Gehirn wenig förderlich.
Als Pfarrer komme ich da ins Studieren. Ist es mit dem, was wir Religion oder Spiritualität nennen, nicht ebenso? Wenn sie geübt und gepflegt wird, dann entsteht da etwas. Neue Verbindungen bilden sich – in den Himmel hinauf und auch in die Welt hinein. Umgekehrt geht etwas verloren, wenn wir den religiösen „Muskel“ ungenutzt lassen: eine Dimension, die dem Leben nach meiner Erfahrung Sinn und Tiefe gibt.
Dem professoralen Rat schliesse ich mich darum gerne an: Use it! – warum nicht am kommenden Sonntag Morgen?
Pfarrer Markus Perrenoud