Die Weihnachtsbäume sind aus unseren Wohnzimmern verschwunden, die Weihnachtsbeleuchtungen in den Strassen wieder weggeräumt.
Auch die drei Könige – genauer gesagt handelt es sich um eine unbekannte Anzahl von Sterndeutern – sind nach ihrem Besuch in Bethlehem wieder in ihre Länder zurückgekehrt. Weihnachten scheint jeweils rasch in Vergessenheit zu geraten, die Herausforderungen des Alltags beanspruchen uns schnell wieder. Ob das für die Sterndeuter anders war? Immerhin haben sie das Jesuskind mit eigenen Augen gesehen…
Wie die Geschichte für einen der Männer weitergegangen sein könnte, beschreibt der Pfarrer und Autor Ulrich Knellwolf sehr schön in der Erzählung «Die Geschichte vom König Balthasar» (abgedruckt in seinem Buch «Der liebe Gott geht auf Reisen».) Stark verkürzt geht es um Folgendes: Nach der Rückkehr in seine Heimat wurde König Balthasar nicht ernst genommen, als er vom neu geborenen König berichtete. Er hielt trotzdem an seiner Überzeugung fest und baute einen grossen Palast, um ihn zu empfangen. Rund dreissig Jahre wurde es still um den neunen König. Als Balthasar hörte, dass dieser gekreuzigt wurde, begann er zu begreifen und sagte: «Der König der Menschen wohnt
nicht in Palästen, sondern zieht in unsere Herzen ein. Er hilft uns leben und leiden und sterben. Das ist viel besser, als wenn er nur käme, um über uns zu regieren. Er ist eben doch der Heiland.» Und das gibt vielen Menschen bis heute Hoffnung.
Pfarrer Hansueli Meier
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