Oberägeri
Freitag, 8. August 2025

Liebe Daheimgebliebene

Auf den Berg folgt heute die Stadt. Nach einem freien Morgen und gestärkt mit einem feinen Kartoffellauch-Süppchen fahren wir mit dem ÖV runter in die mondäne Stadt Zug. Dort wartet Andreas Haas auf uns, mein „Lehrpfarrer“, bei dem ich vor über 20 Jahren mein Vikariat (Pfarrpraktikum) absolviert hatte – die guten alten Zeiten. Er stellt uns „seine“ Kirche vor, in der neben den Bänken eher unüblich auch Liegestühle stehen. Hier können gestresste Manager:innen und Angestellte für ein paar Minuten dem Alltagshektik entfliehen und in eine Oase der Ruhe abtauchen. Ein Lichtspender mit Kerzen steht bereit, der ganz offensichtlich fleissig benützt wird. Das und noch vieles mehr ist die Zuger „Citykirche“, die nach dem Vorbild der Basler Elisabethenkirche entstanden ist. Ihr Ziel: den ehemals geschlossenen Kirchenraum für das Leben zu öffnen und die Menschen dort abzuholen, wo sie gerade sind. Danach geht’s  zurück ins brummende Zug, wir flanieren die Seepromenade herunter und essen ein Stück Kirschtorte, echt edel. Am Abend ist im Ländli eine Hochzeitsgesellschaft zu Gast, junge Menschen feiern laut und ausgelassen – schon wieder das volle Leben. Erinnerungen an den eigenen schönsten Tag und das, was daraus geworden ist, werden wach. Wachliegen, beten und dann schlafen. MP