Sozialdiakonie ist ein Begriff, der den wenigsten Menschen etwas sagt.

Ich kannte den Begriff selbst nicht, bis ich diese Stelle gefunden habe. In meinem Umfeld muss ich seither oft erklären, was ich denn da genau beruflich mache.

Nicht selten bekomme ich dann die Reaktion: «Ah, ich wusste gar nicht, dass die Kirche auch solche Angebote hat und die Kirchensteuern dafür genutzt werden».
Sozialdiakonie ist mehr als nur die Kinderkirche am Sonntag, welche während des Gottesdienstes angeboten wird. Viele wissen nicht, dass auch Angebote wie Mittagstisch, Bastel-Atelier, Jugendtreff, Gemeinschaftsabende oder verschiedene Tageslager für Kinder von Kirchen angeboten werden. Meist gratis oder sehr günstig, damit auch Menschen und Familien mit geringen Einkommen davon profitieren können.
Das Bild, das viele Menschen heutzutage im Kopf haben, wenn sie an Kirche denken, stimmt nicht mit der Realität überein. Eines der grössten Ziele von Kirchen und somit auch von der Sozialdiakonie war schon immer für Menschen da zu sein und Gemeinschaft zu fördern. Kirche ist nicht nur Gottesdienst, Kirche ist vielschichtig, bunt und für Jung und Alt. Kirche ist nicht nur Bibel und Beten, sondern auch basteln, singen und spielen. Und vor allem ist Kirche Nächstenliebe. Ich wünsche mir sehr, dass sich der Blick für die Kirchen und die Arbeit, die sie tun, wieder mehr öffnet und sich die Menschen so ein neues Bild machen können.
Michèle Tanner, Sozialdiakonin i.A.