Kurzpredigt vom Sonntag, 20. Juli 2025
Vikarin Dorothee Adrian
«Ich komme dich besuchen!»
Was löst das in dir, in Ihnen aus, wenn jemand das sagt?
«Ich bin gerade in der Nähe. Ich möchte sehen, wie du wohnst. Ich will Zeit mit dir verbringen.»
Es klingelt – und da steht jemand an der Tür: «Ich möchte mit dir essen.»
Welche Reaktion löst das aus?
Bei mir kommt es ganz drauf an. Auf den Moment. Auf meine Stimmung. Wie viel habe ich gerade um die Ohren? Bin ich im Reinen mit mir? Fühlt sich mein Zuhause gerade nach «Willkommen» an – oder eher nach «bitte nicht jetzt»?
Dann gibt es aber auch die andere Seite: Wow. Ich bin dir wichtig! Du siehst mich. Du willst Zeit mit mir verbringen. Das kann sich nach Wertschätzung anfühlen. Nach Gesehenwerden. Es kann froh machen.
«Ich komme dich besuchen!» – das sagt Jesus zu Zachäus.
Was verbinden Sie mit Zachäus? Ich muss unwillkürlich an die Illustration des niederländischen Malers Kees de Kort denken. Da hängt Zachäus mit Füssen und Händen an einem dicken Ast, in seinem rot-orangefarbenen Gewand. Er sieht sympathisch aus, mit seiner herunterhängenden Handtasche und seinem netten Blick.