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Der Schatz im verwelkten Laub
Während der Sommer uns Leichtigkeit verspricht und die Vorweihnachtszeit voller Glanz und Vorfreude ist, wird der Herbst oft als Leerlauf empfunden. Die Temperaturen sinken, die Tage werden kürzer, und das Leben scheint in ein gedämpftes Schweigen zu fallen. Kein Wunder also, dass die Stimmung vieler Menschen kippt. Der Übergang von langen Tagen zu langen Nächten fühlt sich an wie ein Abschied, der schwerer wiegt als gedacht. Es fehlt das Aufregende, das Festliche – und vor allem die Sonne.
Doch was, wenn diese „Zwischenzeit“ mehr ist als nur die kühle Strecke zwischen Sommer und Weihnachten, in welcher wir auf dem Sofa mit unser Kuscheldecke liegen und Netflix schauen? Was, wenn genau in dieser Zeit ein Schatz verborgen liegt? In dieser Phase des Jahres dürfen wir innehalten, ohne die Ablenkungen und Verpflichtungen der anderen Jahreszeiten. Der Herbst schenkt uns den Raum, zur Ruhe zu kommen. Und während die Blätter fallen und die Welt um uns herum stiller wird, können wir lernen, diese Ruhe zu schätzen und zu nutzen. Denn gerade in der scheinbaren Leere liegt die Möglichkeit, Kraft zu tanken und zu reflektieren, über die Zukunft nachzudenken und neue Pläne zu schmieden.
Wenn wir diesen Zwischenraum als Chance sehen, erkennen wir: Auch diese Zeit gehört uns – und kann, wenn wir es zulassen, einen Schatz hervorbringen. Vielleicht überrascht ja auch die Sozialdiakonie bald schon wieder mit neuen, von der Herbstzeit inspirierten, Angeboten 😉
Michèle Tanner, Sozialdiakonin i.A.