Der diesjährige November ist wieder einmal ein Monat, der seinem Ruf alle Ehre macht. Abgesehen von den immer kürzer werdenden Tagen ist das Grau vorherrschend und die Sonne macht sich rar. Angeblich ist der November für viele Menschen der unbeliebteste Monat des Jahres.

Da verwundert es nicht, dass viele Abwechslung suchen, zum Beispiel beim Ausleben ihres Konsumrausches beim Black Friday. Bis vor wenigen Jahren bei uns noch unbekannt, ist der Black Friday wie so vieles andere aus den USA zu uns herübergeschnappt. Die hohen Rabatte lassen die Herzen der Schnäppchenjäger höherschlagen und ich gebe zu, dass auch ich mich schon gefreut habe über ein stark verbilligtes Haushaltsgerät oder ein gutes Angebot im Telekommunikationsbereich. Die Freude war jedoch jeweils nicht von langer Dauer…

Abgesehen von den konsumorientierten Freuden stellt sich im November noch eine andere Frage ganz besonders: Was trägt und hält uns in unserem Leben?

Denn in diesem grauen Herbstmonat gedenken wir auch unserer Verstorbenen: Die Katholikinnen und Katholiken an Allerseelen (2. November) und wir Reformierten am letzten Sonntag des Kirchenjahres, also eine Woche vor dem ersten Advent. Vielleicht liegt die Antwort auf die Frage nach dem, was dem Leben Halt und Bedeutung gibt, in den Werten der Liebe, der Erinnerung und der Gemeinschaft. Diese Werte können ein Licht in die Dunkelheit des Novembers bringen und uns daran erinnern, was im Leben wirklich wichtig ist.

Pfarrer Hansueli Meier

 

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